EDGAR: Erfassungs und Dokumentationsstelle
Greifvogelverfolgung und Artenschutzkriminalität

Regionale Verbreitung

Fälle von illegaler Greifvogelverfolgung liegen aus allen Bundesländern und fast allen Landkreisen Deutschlands vor. Eine genaue Verbreitung des Phänomens ist wegen fehlender Daten derzeit aber noch nicht abschließend festzustellen. Eines der Ziele des Projektes EDGAR ist die Sammlung von Informationen über Fälle ab dem Jahr 2005, um Schwerpunktgebiete besser eingrenzen zu können.

Nach den derzeit vorliegenden Informationen gibt es einen Schwerpunkt in den Niederungen Nord- und Westdeutschlands, wo überwiegend Niederwild gejagd wird. Besonders betroffen scheinen Nordrhein-Westfalen (NRW), Niedersachsen und Schleswig-Holstein zu sein. Die massive Fallhäufung in NRW geht auf die langjährigen regionalen Aktivitäten des Komitees gegen den Vogelmord zurück. In anderen Bundesländern sind ebenfalls Gebiete mit Niederwildjagd betroffen - z.B. Franken und Niederbayern. Jagdbezogene Taten finden vorwiegend in abgelegenen Gegendenden außerhalb der Ortschaften statt.

Fälle von illegaler Greifvogelverfolgung durch Tauben- und Hühnerhalter scheinen nach derzeitgem Kenntnisstand sehr gleichmäßig über alle Bundesländer verteilt zu sein. Ein sich hier abzeichnender Schwerpunkt in Brandenburg geht auf die gute Dokumentation dieser Straftraten durch das Landesumweltamt Brandenburg zurück. Die Fälle sind fast ausnahmslos in Siedlungen oder Ortsrandlagen zu beobachten, in der Regel unmittelbar an Geflügelgehegen und Taubenschlägen.

Verbreitung illegaler Greifvogelverfolgung am Beispiel Nordrhein-Westfalens 2005 - 2010
Verbreitung illegaler Greifvogelverfolgung am Beispiel Nordrhein-Westfalens 2005 - 2010