Stabsstelle Umweltkriminalität NRW
Ein Erfolgsmodell als Vorbild für alle Bundesländer
Die Stabsstelle war Ansprechpartnerin für alle Behörden des Bundes und der Länder, für Natur- und Tierschutzvereine wie auch für interessierte Bürger und stellte den notwendigen Informationsaustausch sicher. Erkenntnisse und Hinweise zu Fällen von Umweltkriminalität liefen hier zusammen. Die umfassende Gesamtschau der auf dieser Grundlage gewonnenen Erkenntnisse ermöglichte eine optimale Erfassung von Tat- und Täterzusammenhängen, örtlichen, zeitlichen und deliktischen Brennpunkten oder Bekämpfungsdefiziten. Mitarbeitende der Stabsstelle erstatteten von Seiten des Ministeriums Strafanzeigen, berieten die Staatsanwaltschaft und die Polizei und begleiteten besonders wichtige Fälle auch vor Gericht. Als Leitung wurde ein ehemaliger Staatsanwalt eingesetzt, der mit seiner Berufserfahrung leicht zwischen den verschiedenen an einem Strafverfahren beteiligten Stellen vermitteln konnte.
Der Rückgang der illegalen Greifvogelverfolgung in NRW bis zum Jahr 2017 war vor allem ein Erfolg der Stabsstelle Umweltkriminalität. Durch die Vernetzung von Behörden und Verbänden und die professionelle Begleitung von Strafverfahren hatte sich die Zahl der Schuldsprüche im Land mehr als verdoppelt. Leider hat die damalige Landesregierung die Stabsstelle aufgrund zweifelhafter politischer Erwägungen aufgelöst. Die Zahl der seither in Nordrhein-Westfalen registrierten Fälle illegaler Greifvogelverfolgung ist aufgrund der fehlenden Koordinationstätigkeit der Stabstelle deutlich gesunken, die Zahl der Schuldsprüche tendiert gegen Null!
Das Erfolgsmodell aus NRW - mit Ausnahme seines traurigen Endes - kann als Vorbild für alle anderen Bundesländer gelten. Eine Einrichtung von Stabstellen dieser Art sollte bei jedem Landesumweltministerium angestrebt werden.